TL;DR
Ein Haus ohne Makler zu verkaufen ist rechtlich möglich und kann Kosten sparen, bringt aber auch viele Pflichten mit sich.
Wer privat verkauft, muss sich selbst um Preisermittlung, Vermarktung, Besichtigungen und rechtliche Formalitäten kümmern.
Fehler wie falsche Preisansetzung, unvollständige Unterlagen oder schwache Verhandlungsführung können teuer werden.
Teilservices von Maklern können helfen, Risiken zu vermeiden – etwa bei der Preisfindung oder rechtlichen Abwicklung.
Immer mehr Eigentümer in Berlin und ganz Deutschland spielen mit dem Gedanken, ihr Haus ohne Makler zu verkaufen – vor allem, um die Maklerprovision zu sparen.
Doch was zunächst nach einer attraktiven Kostenersparnis klingt, bringt auch eine erhebliche Verantwortung mit sich: Von der Preisermittlung bis zur Vertragsabwicklung liegt alles in der eigenen Hand.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche rechtlichen Schritte notwendig sind, wie Sie den Verkaufspreis richtig ansetzen, welche Unterlagen Sie benötigen, wie Sie mit Interessenten umgehen – und welche typischen Fehler Sie beim Hausverkauf ohne Makler unbedingt vermeiden sollten.
Kann man ein Haus ohne Makler verkaufen?
In Deutschland ist es rechtlich vollkommen erlaubt, eine Immobilie ohne einen Immobilienmakler zu verkaufen.
Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, einen Makler einzuschalten – weder beim Wohnungs- noch beim Hausverkauf.
Immer mehr Eigentümer überlegen deshalb, ihr Haus eigenständig zu vermarkten, um die Maklerprovision zu sparen.
Was viele jedoch unterschätzen: Mit dem Verzicht auf einen Makler gehen alle Aufgaben und Pflichten vollständig auf den Verkäufer über.
Das betrifft nicht nur die Wertermittlung und die Auswahl der richtigen Vermarktungskanäle, sondern auch Besichtigungen, Preisverhandlungen, Bonitätsprüfungen und die rechtssichere Vorbereitung des Kaufvertrags.
Ein Beispiel:
Wer in Berlin eine Altbauwohnung in gefragter Lage privat verkaufen will, muss nicht nur den Marktwert korrekt einschätzen, sondern auch auf Fragen zur energetischen Sanierung, zum Mietrecht oder zur Teilungserklärung vorbereitet sein.
Fehler in diesen Bereichen können den Verkauf verzögern oder zu rechtlichen Problemen führen.
Ein Haus ohne Makler zu verkaufen ist also möglich – erfordert aber Organisationstalent, Marktkenntnis und rechtliches Bewusstsein.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Immobilie ohne Makler verkaufen
Wer sein Haus ohne Makler verkaufen möchte, sollte systematisch vorgehen.
Zuerst steht die Vorbereitung der Immobilie an – also aufräumen, kleinere Mängel beheben und optisch aufwerten.
Danach sammeln Sie alle nötigen Unterlagen wie Grundbuchauszug, Energieausweis, Baupläne, Wohnflächenberechnung und ggf. Teilungserklärung.
Ein realistischer Verkaufspreis ist entscheidend: Nutzen Sie Vergleichsportale, professionelle Gutachter oder Online-Bewertungstools.
Im nächsten Schritt erstellen Sie ein überzeugendes Exposé.
Formulieren Sie einen aussagekräftigen Beschreibungstext, der die Vorteile Ihrer Immobilie klar herausstellt.
Gute Fotos sind ein Muss – idealerweise bei Tageslicht mit Weitwinkel und aufgeräumten Räumen aufgenommen.
Anzeigen schalten Sie auf großen Portalen wie Immobilienscout24, Immowelt oder eBay Kleinanzeigen.
Bei Anfragen müssen Sie schnell und verbindlich reagieren.
Planen Sie Besichtigungstermine, prüfen Sie Interessenten auf Bonität und Seriosität und führen Sie Gespräche souverän.
Nutzen Sie einfache Maßnahmen wie Home Staging, um Ihre Immobilie im besten Licht zu präsentieren.
Sobald ein Käufer gefunden ist, folgt der rechtliche Teil.
Sie beauftragen einen Notar, der den Kaufvertrag aufsetzt, und koordinieren gemeinsam den Beurkundungstermin.
Nach Zahlungseingang und Grundbucheintrag erfolgt die Übergabe – inklusive Protokoll, Schlüssel und aller relevanten Unterlagen.
Vor- und Nachteile eines Hausverkaufs ohne Makler
Ein klarer Vorteil beim Hausverkauf ohne Makler ist die Ersparnis der üblichen 3,57 % Maklerprovision.
Zudem behalten Sie die volle Kontrolle über den Verkaufsprozess – vom Erstkontakt bis zur Preisverhandlung.
Viele Eigentümer schätzen auch den direkten Kontakt zu den Kaufinteressenten, weil so ein persönlicher Austausch möglich ist.
Gleichzeitig birgt der Privatverkauf erhebliche Risiken.
Viele Eigentümer setzen den Angebotspreis zu hoch oder zu niedrig an, weil ihnen Marktkenntnis fehlt.
In Verhandlungen fehlt oft die nötige Distanz oder Routine – dadurch entsteht schnell eine schwache Verhandlungsposition.
Gerade professionelle Käufer nutzen dies gezielt aus, indem sie scheinbare Mängel betonen, um den Preis massiv zu drücken.
Ein erfahrener Makler hingegen verfolgt eine klare Strategie, um den Angebotspreis zu halten – oder sogar höher zu verhandeln.
Er filtert unseriöse Anfragen frühzeitig, prüft Bonität und erkennt taktische Preisdrücker.
So wird der Wert der Immobilie besser durchgesetzt – oft erzielen Verkäufer mit Makler am Ende einen höheren Nettoerlös.
Zudem tragen Sie als privater Verkäufer die volle rechtliche Verantwortung.
Fehlt ein Dokument oder wird etwas falsch erklärt, haften Sie nachträglich – auch für Sachmängel.
Ein guter Makler schützt Sie durch klare Prozesse und rechtssichere Abläufe.
Häufige Fehler beim Hausverkauf ohne Makler
Viele Privatverkäufer setzen den Angebotspreis zu hoch an – oder zu niedrig, aus Unsicherheit.
Fehlende Marktkenntnis führt schnell zu Fehleinschätzungen, die Interessenten abschrecken oder Geld kosten.
Ein häufiger Stolperstein ist auch ein fehlender Energieausweis, der gesetzlich vorgeschrieben ist.
Zudem wirken schlechte oder unscharfe Fotos unprofessionell und mindern das Interesse von Käufern.
Unprofessionelle Kommunikation mit Interessenten schreckt ab – vor allem bei Rückfragen oder Terminabsprachen.
Oft fehlt ein strukturierter Ablauf: Wer nicht filtert, verbringt viel Zeit mit Besichtigungstouristen statt mit echten Käufern.
Ernsthafte Interessenten erwarten schnelle Antworten, vollständige Unterlagen und Verlässlichkeit.
Ein weiteres Risiko sind Verhandlungsfehler: Wer emotional reagiert oder zu schnell nachgibt, verliert viel Geld.
Oft wird auch nicht transparent kommuniziert – z. B. bei Mängeln oder rechtlichen Besonderheiten der Immobilie.
Fehlende Unterlagen, etwa Grundbuchauszüge oder Bauunterlagen, führen im schlimmsten Fall zu geplatzten Käufen.
Nicht zuletzt gibt es Risiken rund um Übergabe und Kaufabwicklung.
Wird etwas übersehen oder nicht schriftlich festgehalten, drohen im Nachgang rechtliche Streitigkeiten.
Wann sich eine Teilunterstützung durch den Makler lohnt
Nicht jeder, der ohne Makler verkauft, verzichtet komplett auf professionelle Hilfe.
Einige Eigentümer holen sich gezielt Unterstützung bei einzelnen Aufgaben – zum Beispiel bei der Preisermittlung oder rechtlichen Fragen.
Ein solches punktuelles Vorgehen kann helfen, typische Fehler zu vermeiden – etwa bei der Vertragsgestaltung oder der Abwicklung mit dem Notar.
Weitere Hinweise finden Sie auch in unserem Beitrag über rechtliche Unterstützung durch den Immobilienmakler.
Wichtig zu wissen: Teilservices sind im Maklergeschäft nicht die Regel.
Die meisten professionellen Immobilienmakler – darunter auch wir bei QUIN – bieten bewusst ausschließlich einen umfassenden Verkaufsservice an.
Denn nur so lässt sich die Qualität über den gesamten Verkaufsprozess hinweg sicherstellen.
Ein vollständiger Auftrag ermöglicht uns, gezielt Strategien anzuwenden, die den Angebotspreis halten oder sogar steigern – gerade bei Preisverhandlungen mit anspruchsvollen Käufern.
Wenn Sie dennoch prüfen möchten, inwiefern sich professionelle Unterstützung für Sie lohnt, bieten wir ein kostenloses Erstgespräch an.
Dort klären wir transparent, welche Möglichkeiten es gibt – und ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist.
Fazit
Ein Haus ohne Makler zu verkaufen, klingt verlockend – vor allem wegen der gesparten Provision.
Doch die Verantwortung ist groß, und Fehler können teuer werden.
Wer den Aufwand, die rechtlichen Fallstricke oder die Preisverhandlungen unterschätzt, riskiert finanzielle Einbußen.
Ein erfahrener Makler bringt nicht nur rechtliche Sicherheit mit, sondern sorgt mit einer klaren Strategie oft auch für einen höheren Verkaufspreis.
Bei QUIN setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz, der Ihre Interessen konsequent vertritt – von der Wertermittlung bis zum Notartermin.
Wenn Sie überlegen, ob ein Privatverkauf wirklich die beste Lösung ist, starten Sie am besten mit einem kostenlosen Erstgespräch.
Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt – ehrlich, transparent und auf Ihre Situation abgestimmt.